Auf dem Platz von Amiens liegen seit dem 29.04.2024 vier Stolpersteine für Max, Hedwig, Martin und Ernst Levy Ostwald. Mit dem Stolperstein für Hedwig Ostwald konnten wir den 400. Stolperstein in Dortmund verlegen.
Auf Initiative von Nachfahren der Familie aus den USA, Spanien und England wurden die Stolpersteine in der Nähe des Standortes des früheren Wohnhauses verlegt. Die Verlegung wurde durch Bürgermeister Norbert Schilff begleitet, der in seinem Grußwort die Bedeutung von Stolpersteinen für die Erinnerungskultur in Dortmund hervorgehoben hat.
Mit bewegenden Reden und Geschichten machten die Nachfahren der Familie Ostwald die Stolpersteinverlegung zu einem unvergesslichen Moment. Die Familienmitglieder gedachten auf eine ganz persönliche Art und Weise an ihre Groß-, Urgroß- und Ururgroßeltern.
Für den Anwalt- und Notarsverein erinnert Hans-Joachim Pohlmann an das Schicksal seines ehemaligen Kollegen Dr. Max Ostwald und ließ dabei auch nicht außer Acht, dass sich damals auch Anwälte an den Verbrechen der Nazis bereichert haben.
Vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten und dem damit einhergehenden Berufsverbot, arbeitete Dr. Max Ostwald als Rechtsanwalt und Notar. Während seiner Arbeit in einer Rechtsanwaltskanzlei lernte er seine spätere Frau Hedwig Strauss kennen. 1922 und 1923 wurden die Söhne Martin und Ernst Levy in Dortmund geboren, die Familie lebte in der Zweiten Kampstraße 3. Beide Söhne konnten 1939 mit einem “Kindertransport” nach England fliehen.
Max und Hedwig Ostwald überlebten die Verfolgung durch die Nationalsozialisten nicht. Dr. Max Ostwald starb am 7. September 1943 in Theresienstadt. Hedwig Ostwald wurde am 19. Oktober 1944 nach Auschwitz Birkenau deportiert und dort wahrscheinlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.
Wenn ihr noch mehr über die Familie Ostwald wissen möchtet, dann schaut gerne bei den Nordstadtbloggern vorbei, sie haben ausführlich über die Verlegung und das Leben der Familie Ostwald berichtet.